Ziel der Gewebebank Berlin-Brandenburg ist die qualitätsgesicherte, transparente und kostengünstige Bereitstellung von Gewebetransplantaten und die Förderung der Gewebespende, um die vielen wartenden Patienten in den Krankenhäusern insbesondere der beiden Länder Berlin und Brandenburg - besser als bisher - mit Gewebetransplantaten versorgen zu können.
Die Gründung der Gewebebank Berlin-Brandenburg, ist ein wichtiger Schritt, um die erforderlichen Informationen zur Gewebespende „rund um die Uhr“ an einer Stelle zu sammeln, zu bearbeiten und die Entnahmen zu organisieren. Zudem ist es seither möglich, die Gewebeentnahmen im Rahmen der Organspende, aber auch bei den anderen Verstorbenen in jedem Fall zu gewährleisten und damit dem Willen der Verstorbenen oder – stellvertretend – ihrer Angehörigen zu entsprechen.
Aus personellen, logistischen und organisatorischen Gründen ist es sinnvoll, die Kapazitäten der einzelnen Gewebebanken in partnerschaftlicher Arbeitsteilung zu bündeln.
Diese Zusammenführung bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
- Ausbau eines länderübergreifenden Spenderprogramms (siehe Kooperationspartner) mit dem Ziel, die Gewebespende auszubauen.
- Die Testung auf virale Infektionsparameter muss nur einmal pro Spender durchgeführt werden.
- Gemeinsame Stellungnahme bei allen Fragen (z.B. gegenüber der transplantierenden Einrichtung, den Behörden), die das Arzneimittel- und Transplantationsgesetz betreffen.
- Zusammenführung von Personal für die Entnahme und den Aufbau einer von allen genutzten Logistik.
- Es bestehen bereits vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo Berlin) bzw. vom Gesundheitsministerium Brandenburg genehmigte Vereinbarungen zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gewebespende.
Die Organ- und Gewebespende hat in den Bundesländern Berlin und Brandenburg eine langjährige Tradition. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, mit den Ärzten, mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation und mit den regionalen Gewebebanken ist dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Organ- und/oder Gewebespende. Mitgefühl mit den Kranken und Vertrauen in die Organisationsstruktur der Gewebebanken hat seit Jahren viele Menschen bewegt, der Organ- und Gewebespende zuzustimmen.
Die 2009 erfolgte Gründung der Gewebebank Berlin-Brandenburg – der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Gewebebanken von Charité und Deutschem Herzzentrum Berlin – war ein wichtiger Schritt, um die erforderlichen Informationen zur Gewebespende „rund um die Uhr“ an einer Stelle zu sammeln, zu bearbeiten, rechtliche Fragen zu klären und die Entnahme zu organisieren. Dadurch wurde es zugleich möglich, die Gewebeentnahmen im Rahmen einer Organspende durchzuführen. In allen Fällen ist gewährleistet, dass dem Willen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen entsprochen wird.
Welcher Aufsicht unterliegt die Gewebebank Berlin-Brandenburg?
Die Gewebebank Berlin-Brandenburg mit ihren Arbeitsbereichen untersteht der Aufsicht der Vorstände von Charité und Deutschem Herzzentrum Berlin und ist diesen Gremien gegenüber berichtspflichtig. Sie hat außerdem einen Beirat eingerichtet, dem u. a. auch Vertreter der Gesundheitsministerien und der Landeskrankenhausgesellschaften von Berlin und Brandenburg angehören. Dadurch ist gesichert, dass weder mit den gespendeten Geweben gehandelt, noch Gewinne erzielt werden.
Welche Aufgaben hat die Stiftung Europäische Gewebebanken?
Die Gewebebank Berlin-Brandenburg ist Vertragspartner der Stiftung Europäischer Gewebebanken (SEGB). Diese wurde in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung Bürgerlichen Rechts im Jahr 2008 in Berlin gegründet. „Zweck der Stiftung ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Gewebetransplantation und Gewebemedizin. Die Stiftung verfolgt das Ziel, möglichst viele Patienten durch eine Steigerung der Gewebespende sowie durch die Unterstützung der im Bereich der Gewebetransplantation tätigen Einrichtungen und Personen mit lebenswichtigen Gewebetransplantaten zu versorgen. Die Stiftung soll insbesondere den Bedarf der chirurgischen und transplantierenden Einrichtungen in Deutschland und Europa an Gewebe zum höchstmöglichen medizinischen Standard sowie die Verteilung der Gewebe allein nach medizinischen Kriterien sicherstellen.“